JUDENTUM
REVOLUTION
JFW 17 THEMA
&
Geleitwort
1867, vor 150 Jahren wurde der erste Band von Karl Marx „DAS KAPITAL“ veröffentlicht.
1917, vor genau 100 Jahren fand die RUSSISCHE REVOLUTION statt.
Diese Ereignisse haben uns bewogen uns den spannenden Fragen zu widmen:
Wie ist das Verhältnis der Juden zum Kommunismus? Ist es wahr, dass besonders viele Juden Anhänger des Bolschewismus waren und die Russische Revolution ihr Werk ist? Wie entstand die Theorie von der angestrebten jüdischen Weltherrschaft? Was geschah mit dem im zaristischen Russland allgegenwärtigen Antisemitismus?
Die Veröffentlichung des Buches „Das Kapital“ lieferte die wissenschaftliche Grundlage zur Etablierung der damals wachsenden Arbeiterbewegung. In dem nach wie vor vom Dorfleben geprägten russischen Imperium nahm am Vorabend des Ersten Weltkrieges der Antisemitismus, befeuert durch die wachsende Unzufriedenheit sowohl im bäuerlichen als auch im Arbeitermilieu gewalttätige Formen an. Die Juden waren von Seiten des Zaren und der Regierung als Sündenböcke für die wirtschaftlichen Probleme erkoren worden, was zur Verfolgung und sogar Pogromen führte. Während also einerseits die Begüterten um ihre Existenz und ihr Leben fürchten mussten, wandten sich viele der Mittellosen aber auch etliche Intellektuelle, den neuen sozialistischen Ideen und dem Zionismus zu. Die Bolschewiki, die sich ab 1918 Kommunisten nennen sollten, waren vor diesem Hintergrund zunächst innerhalb des Judentums ebenso wie in der russischen Bevölkerung und im Speziellen innerhalb der Linken beziehungsweise der antizaristischen Opposition eine kleine Minderheit. Das Wendejahr 1917 verdeutlicht seine Dramatik auch im atemberaubend raschen Aufstieg Lenins auf dem Weg zur „Oktoberrevolution“.
Das angebotene filmische Spektrum reicht von der Sicht auf die Anfänge der Revolution (“Opfer des Hasses“, “Trotzki – Aufstieg und Fall eines Revolutionärs“, "Die Kommissarin") bis hin zu zeitgenössischen Interpretationen des damaligen Geschehens und Portraits kommunistischer oder sozialdemokratischer AktivistInnen ("1917 – Der Wahre Oktober", "Käthe Leichter - Eine Frau wie diese").
