JFW 17 THEMA
JÜDISCH
KOCHEN
Geleitwort
»Die gute Küche ist das innigste Band der guten Gesellschaft.«
Marquis de Vauvenargues (1715-1747)
Woran denken wir, wenn wir „jüdisch essen“ hören? In erster Linie an die religiösen Speisevorschriften. Was macht sonst jüdisches Essen aus? Gibt es überhaupt, etwas, das man verallgemeinernd so bezeichnen kann? Wir sagen: »Ja, das gibt es.«
Diese These wollen wir durch einige Filme und Gespräche untermauern.
Im Laufe der Jahrtausende übersiedelten Juden immer wieder aus einer Gegend in eine andere und nahmen natürlich ihre Essgewohnheiten mit. In der neuen Heimat wurden wieder neue Rezepte gelernt und abgewandelt. Dies geschieht heute (nicht nur in der jüdischen Küche), da es so einfach wie noch nie ist, den Wohnort zu wechseln, noch sehr viel schneller. Kochbücher werden in unzählige Sprachen übersetzt. Es wird experimentiert, vermischt, neu interpretiert. Es gibt neue Kochgeräte, die die Herstellung komplizierter Speisen vereinfachen. So kann man wohl die jüdische Küche als im Wesentlichen eine Mischung aus traditionellen Gerichten aus Europa und dem Nahen Osten und deren modernen Interpretationen bezeichnen.
Am stärksten ist das in Israel nachvollziehbar. Quer über das Land verstreut finden sich wunderbare Orte für Feinschmecker: originelle Restaurants, Käsereien, Weingärten, spezialisierte Landwirte – ein wahrer Garten Eden. Und so wie die Gewürze sich in den Speisen zu einem Wohlgeschmack vereinen, so sitzen auch Leute unterschiedlichster Herkunft einträchtig beim Essen zusammen. Das Nationalgericht „Hummus“, ein allgegenwärtiger Kichererbsen Aufstrich im Mittelmeerraum, befindet sich auf einer Erfolgsreise um die ganze Welt. Andere Speisen sind ebenfalls fern ihres Ursprungslandes sehr erfolgreich, z. B. Bagel in Kanada, das Reuben-Sandwich und die Dillgurken in den USA – um nur bei den Wenigen zu bleiben, die wir heuer vorstellen.
Lassen Sie sich inspirieren und probieren Sie es selbst. Für Anleitung wird gesorgt!