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JFW 18 im Herbst

JOSEPH ROTH IM KINO

»Ein guter künstlerischer Film kann ohne dichterische Grundlage nicht bestehen.«  - Joseph Roth

Einen ähnlichen Gedanken wie Joseph Roth selbst werden wohl die zahlreichen internationalen Filmschaffenden gehegt haben, als sie sich dazu entschieden, Teile des literarisch reichen Werkes des jüdisch-österreichischen Autors in die Filmkunst zu übersetzen. Er selbst stand dem Kino kritisch gegenüber, jedoch nicht ohne eine gewisse Faszination – davon zeugen seine Filmrezensionen und Drehbuchentwürfe gleichermaßen.


Geboren wurde Roth am 2. September 1894 in Brody, einem sagenumwobenen jüdischen Schtetl in Galizien, das damals zu Österreich-Ungarn gehörte. Als Chronist seiner Zeit vermochte es der Wahlwiener Roth, die historischen Umwälzungen der rapide voranschreitenden Moderne in seiner Prosa zu verewigen. Das Ende der k. u. k. Monarchie war ihm ein zentrales literarisches Motiv, die kaiserliche Ordnung betrachtete er mit einer gewissen Nostalgie - Das falsche Gewicht aus dem Jahr 1937 widerspiegelt dies. 


Die Wirren der Zwischenkriegszeit und der aufkeimende Faschismus beschäftigten den mal sozialistisch, mal monarchistisch gesinnten Autor in seinem literarischen Schaffen. Das Spinnennetz, eine unvollendete Geschichte, welche 1923 in der Wiener Arbeiterzeitung erschien, erzählt von den großen Ideologien dieser Ära.


Ein wiederkehrendes, autobiografisches Motiv in Roths Werk ist seine jüdische Herkunft und der damit verbundene Konflikt zwischen Tradition und Assimilation. Vom Abschied aus der alten Welt des Schtetls erzählt der 1930 veröffentlichte Roman Hiob


Dem leidenschaftlichen Trinken soll sich Roth bis zu seinem Lebensabend in Paris hingegeben haben. Die Einsamkeit im Exil und der Alkohol sind Thema seiner letzten, 1939 posthum erschienen Erzählung Die Legende vom heiligen Trinker.

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Bernhard Wicki, D 1971

Spielfilm, 146 Min., dt. OF
Feature film, 146 min., Ger. OV


Joseph Roth erzählt die Geschichte des k. u. k. Eichmeisters Anselm Eibenschütz, der im fiktiven Zlotogrod-Universum Maße und Gewichte zu prüfen hat. Auf Drängen seiner Frau, von der er sich längst entfremdet hat, musste er seinen geliebten Posten als k. u. k. Unteroffizier aufgeben und ein tristes Beamtenleben im rückständigen Schtetl führen. WEITERLESEN...

So. 14.10. 19:00 Uhr Metro Kinokulturhaus

Bernhard Wicki, D 1989

Spielfilm, 196 Min., dt. OF
Feature film, 196 min., Ger. OV

Bernhard Wickis zweite Joseph Roth-Verfilmung beginnt mit der Novemberrevolution 1918 und endet mit dem Hitlerputsch von 1923: Der ehemalige Leutnant Theodor Lohse wurde im Ersten Weltkrieg verwundet. Mit seinem zivilen Leben als Lehrer unzufrieden, taucht der mustergültige Opportunist in die verschiedenen Lebenswelten der Berliner Zwischenkriegszeit ein, immer skrupellos bestrebt Karriere zu machen und dient sich schließlich dem aufkeimenden Rechtsextremismus an. WEITERLESEN...

Fr. 12.10. 20:15 Uhr Metro Kinokulturhaus

Michael Kehlmann, A/D 1978

TV-Miniserie, 247 Min., dt. OF
Miniseries, 247 min., Ger. OV

In Michael Kehlmanns Kultverfilmung von Joseph Roths Hiob führt der fromme Familienvater Mendel Singer ein bescheidenes Leben als Tora-Lehrer im ostgalizischen Zuchnow. Sein jüngster Sohn Menuchim leidet an einer Krankheit, welche ihn schwer behindert. WEITERLESEN...

Do. 18.10. 18:30 Uhr Votiv Kino

Ermanno Olmi, I/F 1988

Spielfilm, 127 Min., it./engl./dt. OF m. engl. UT
Feature film, 127 min., It./Engl./Ger. OV w. Engl. ST

Paris im Frühling 1934. Andreas Kartak führt ein Leben als Trinker auf der Straße. Eines Tages leiht ihm ein edelmütiger Herr zweihundert Francs. Andreas, der trotz allem ein Ehrenmann sein will, soll das Geld als Spende an die Kapelle SteMarie des Batignolles retournieren. Eine Serie wundersamer Ereignisse nimmt ihren Lauf. WEITERLESEN...

Sa. 13.10. 21:00 Uhr Top Kino

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